Durch Bejagung einerseits und durch das eifriges Bemühen von Bauern andererseits, sich durch Einfangen billig Arbeitstiere zu beschaffen, ging der Bestand, insbesondere im Mittelalter, schnell zurück. Dies führte dazu, dass die Hengste in freier Wildbahn nicht mehr genügend Stuten fanden und so begonnen bereits eingefangene, domestizierte und mit anderen Pferderassen gekreuzte Hauspferdstuten aus den Weiden zu entführen, was sie bei den Bauern gefürchtet und verhasst machte. Im Jahre 1876 wurde der nachweislich letzte freilebende Tarpan bei einem solchen Entführungsversuch getötet.
In Gefangenschaft verendete der letzte Tarpan im Jahre 1918 auf einem russischen Gestüt. Nach dem ersten Weltkrieg wurde mit der Rückzüchtung der Tarpane begonnen. Für das Wildgehege des polnischen Grafen Zamoiski z.B. wurden Pferde miteinander gekreuzt, die typische Merkmale des ursprünglichen Tarpans aufweisen: gedrungener Körperbau, mausgraue Farbe, dunkler Kopf, dunkle Fesseln, Zebrastreifung an den Beinen.
Es gelang schließlich sowohl in Polen als auch im Münchener Tiergarten durch die Zoologenbrüder Heck, ein reinvererbendes Pferd zu züchten, das dem ursprünglichen Tarpan in Aussehen und Eigenschaften sehr ähnlich ist. Es erreicht eine Widerristhöhe von ca. 135 cm und kann bis zu 30 Jahre alt werden. Die Pferde der Tarpan-Rückzüchtungen sind sehr genügsam, gegen Krankheit wenig anfällig, winterhart, haben einen ausgeprägten Herdensinn und sind von gutmütigem Charakter.
Die Tarpanherde des LandPark Lauenbrück stammt aus polnischer Zucht. Der Tarpan ist nicht zu verwechseln mit dem asiatischen, in wenigen Exemplaren noch heute reinblütig existierenden Przewalski-Wildpferd.