LandParkKüche - Outdoor Cooking im LandPark Lauenbrück
LandParkKüche - Outdoor Cooking im LandPark Lauenbrück
Ausgezeichnetes Projekte der UN-Dekade Biologische Vielfalt 2020

Die Vereinten Nationen haben den Zeitraum von 2011 bis 2020 als UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgerufen, um dem weltweiten Rückgang der Naturvielfalt entgegenzuwirken. Ein breit verankertes Bewusstsein in unserer Gesellschaft für den großen Wert der Natur ist eine wichtige Voraussetzung. Die UN-Dekade Biologische Vielfalt in Deutschland lenkt mit dem Sonderwettbewerb „Soziale Natur - Natur für alle“ den Blick auf die Chancen, die die Natur für den sozialen Zusammenhalt bietet. Ausgezeichnet werden vorbildliche Projekte an der Schnittstelle von Natur und sozialen Fragen, die zeigen, wie konkrete Maßnahmen praktisch aussehen.

Das Projekt „LandParkKüche – Outdoor Cooking im LandPark Lauenbrück“ wurde Ende 2020 als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt im Rahmen des Sonderwettbewerbs „Soziale Natur – Natur für alle“ ausgezeichnet. Die offizielle Übergabe der Auszeichnung nahm Ministerin Barbara Otte-Kinast am 13.01.2021 gemeinsam mit LandPark-Kenner Eike Holsten (MdL) im Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Hannover vor. Die Auszeichnung wird vorbildlichen Projekten verliehen, die mit ihren Aktivitäten auf die Chancen aufmerksam machen, die die Natur mit ihrer biologischen Vielfalt für den sozialen Zusammenhalt bietet.

   

„Das Gute liegt oft so nah – gerade bei der Ernährung muss man nicht in die Ferne schweifen, denn die „Superfoods“ wachsen auch bei uns in Niedersachsen! Das Projekt „LandParkKüche – Outdoor Cooking im LandPark Lauenbrück“ verbindet soziales Miteinander, Naturerlebnis und die gesunde Ernährung mit heimischen Lebensmitteln. So geht Nachhaltigkeit!“, Ministerin Barbara Otte-Kinast

In unserem Projekt „LandParkKüche – Outdoor Cooking im LandPark Lauenbrück“ ermöglichen wir Kindern, Jugendlichen und Familien gemeinsame Naturerlebnisse, welche gleichzeitig die eigene Lebensrealität unserer Teilnehmer hinterfragt. Dies gilt einerseits in Bezug auf den nachhaltigen Umgang mit und die Verarbeitung von gesunden Lebensmitteln als auch in Hinsicht auf das soziale Miteinander in Form eines respektvollen Mit- und verantwortungsvollen Füreinanders von Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen. Das Projekt verbindet das Thema der sozialen Interaktion mit einer Stärkung der Mensch-Natur-Beziehung und einer damit verbundenen Stärkung der eigenen Handlungskompetenzen sowie dem Ansatz einer gesunden Ernährungsbildung. Abgerundet wird das Projekt durch naturpädagogische Aktionen, um einen niedrigschwelligen und eingängigen Zugang zur Natur zu ermöglichen.

Die selbst geernteten Lebensmittel aus dem LandPark oder aus der Region geliefert, werden unter fachkundiger Anleitung in einer eigens dafür eingerichteten, mobilen Outdoor-Küche verarbeitet. Durch das Draußen-Kochen wird die Verbindung zur Natur nochmals verstärkt und neue Perspektiven auf die Zubereitungsmöglichkeiten von Lebensmitteln werden aufgezeigt. Dabei geht es nicht nur darum, die Lebensmittel für sich selbst zuzubereiten, sondern auch um das Beitragen seines Teils zu einem gemeinsamen Festessen für die gesamte Projektgruppe. Selbst Handanlegen und Mitmachen stehen im Mittelpunkt, so dass sich alle Teilnehmer unabhängig von ihren Vorkenntnissen oder Fertigkeiten selbst einbringen und implizit wichtige Schlüsselkompetenzen trainieren können: Gemeinschaftssinn, Partizipation und Empowerment, Feinmotorik, Kommunikation und Sprache oder auch die Überwindung von Ängsten vor Unbekanntem. Die Erkenntnis, das bisher verschmähtes Gemüse richtig zubereitet auch lecker sein kann, ist für uns das größte Lob und intrinsisches Ziel unseres Projekts. Gleichzeitig lernen die Teilnehmer visuelle, gustatorische und olfaktorische Eindrücke einzuordnen und konventionell angebautes Gemüse von selbst angebautem mit den Sinnen zu unterscheiden. Durch die Thematisierung dieser Unterschiede während des Kochens leisten wir einen weiteren Beitrag zum Thema Biodiversität.
 

Die Teilnehmer des Projekts „LandParkKüche – Outdoor Cooking im LandPark Lauenbrück“ sind bspw. Familienvereine wie der SIMBAV e.V. Rotenburg, welche sich das Thema Familienbildung und Familiengesundheit auf die Fahnen geschrieben haben. Die Vielfalt der Familien, deren Kenntnisse und Bedürfnisse werden in unserem Projekt herzlich aufgenommen und bilden die Grundlage für die soziale Komponente unseres Wirkens. Hier können wir unsere Bildungsarbeit gleichermaßen auf Kinder und Jugendliche anwenden als auch die Eltern aktiv in die Projektarbeit einbeziehen, um so die nachhaltige Wirkung des Projektes durch eine potentielle Fortführung des Erlernten zu Hause zu erhöhen. Unser Personal, welches im Projekt tätig ist, wird in Kooperation mit der BARMER und der Sarah-Wiener-Stiftung im LandPark zu „Genussbotschaftern“ ausgebildet, um so ein breites fachliches wie methodisch-didaktisches Fundament für die Vermittlung der Projektinhalte bereithalten zu können.

Über die Outdoor-Kochprojekte mit SIMBAV e.V. und die Genussbotschafter-Schulungen der Sarah-Wiener-Stiftung wurde in den Sozialen Medien sowie in der regionalen Presse berichtet.
 
     

Das Projekt „LandParkKüche – Outdoor Cooking im LandPark Lauenbrück“ dient uns als interaktive Plattform für die Erarbeitung eines neuen und innovativen Projektkonzepts, welches langfristig Bestandteil des LandParks Lauenbrück werden soll und mit erheblichen Umbaumaßnahmen verbunden ist. Geplant ist die Anlage eines LandGartens, der unser bisheriges Parkkonzept der alten Nutztierrassen um den Themenpunkt der historischen und kultivierten Nutzpflanzen erweitern soll. Damit einher geht der Neubau einer LandKüche, welche als Arbeits- und Kommunikationsraum für das Projekt genutzt werden soll. Wir wollen Kinder und Jugendliche jeglicher sozialer Herkunft, mit und ohne Beeinträchtigungen ansprechen und verstärkt KiTas, Grundschulen und Förderschulen sowie Menschen mit Migrationshintergrund erreichen. Eine Erweiterung um weitere soziale Einrichtungen im Mehrgenerationenkontext, wie Senioren und Naturliebhaber ohne eigenen Garten, sind ebenfalls in Planung. Ebenfalls denkbar ist die Einbindung ehrenamtlich tätiger Senioren, die uns mit ihrem umfangreichen Wissen in den Bereichen Pflanzen, Ernten und Zubereiten unterstützen. Zu allen Zielgruppen bestehen bereits Kontakte oder Inanspruchnahme von Angeboten im LandPark. Eine Finanzierung durch verschiedene institutionelle und private Fördertöpfe ist auf den Weg gebracht. Gleiches gilt für die Ausarbeitung der Projektkonzeption.
 

Bezug zur biologischen Vielfalt:

Der LandPark Lauenbrück ist ein Ort der Begegnung zwischen Mensch, Tier und Natur. Im LandPark Lauenbrück können Menschen jeden Alters die Natur in ihrer Ursprünglichkeit wahrnehmen und mit allen Sinnen erleben. Mit unserem Fokus auf Wildtiere und alte, vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen stehen wir für das Thema der Biologischen Vielfalt ein und wollen das Bewusstsein der Menschen für einen nachhaltigen Umgang mit unserer Umwelt und den darin lebenden Tiere und Pflanzen erweitern. Unser Anliegen ist es, Menschen jeglicher kultureller und sozialer Herkunft mit und ohne körperliche oder geistige Beeinträchtigungen nachhaltige Naturerlebnisse zu ermöglichen. Dafür setzen wir uns in unseren Projekten gezielt ein. Als Tier- und Landschaftspark im ländlichen Niedersachsen gelegen, liegt unser Handlungs- und Bildungsschwerpunkt direkt und regional in den Landkreisen Rotenburg (Wümme), Verden und dem Heidekreis. Durch unsere Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz und unserer Lage am Südwestrand der Metropolregion Hamburg können wir diesen Bereich auf die Städte Hamburg und Bremen erweitern. Der 2007 mit EFRE-Mitteln umgesetzte Ausbau zu einem barrierefreien Ausflugsort macht den Park zu einer verbindenden und inkludierenden Landmarke im Herzen von Niedersachsen.
 

Mehr Informationen finden Sie unter www.undekade-biologischevielfalt.de.

Presseveröffentlichungen zur Auszeichnung "UN-Dekade Biologische Vielfalt" finden Sie hier:

Rotenburger Rundschau vom 20.01.2021

Zevener Zeitung vom 21.01.2021

Zevener Sonntagsjournal vom 24.01.2021

Böhme Zeitung vom 27.01.2021

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