Sikahirsche gehören zu den Geweihträgern. Jedes Jahr im April verliert der Hirsch sein Geweih und innerhalb von fünf Monaten wächst ein neues nach. Ihr helles, schwach geperltes Endengeweih ist dem des Rothirsches ähnlich, allerdings geht die Endstufe selten über den Achtender hinaus.
In der Brunft stoßen die Hirsche einen langen, melancholischen Pfeifton aus, der knörend endet und erst nach längerer Pause wiederholt wird. Mit aufgestellter Brunftmähne und Stechschritt versuchen die Hirsche, den weiblichen Tieren und Nebenbuhlern zu im-ponieren. Heftige Kämpfe werden jedoch selten ausgetragen.
Sikawild ist eine kleine, sehr robuste und neugierige Hirschart. Die Statur des hier gezeigten japanischen Sikawildes ist etwas untersetzt, kleiner als Damwild, aber stärker als Rehwild. Die Färbung ist im Sommer rötlich-kastanienbraun mit weißer Fleckung, die Winterdecke ist schwarz-braun und ungefleckt. Im Sommer wie im Winter deutlich erkennbar ist der weiße Fleck unterhalb der Sprunggelenke an der Außenseite der Hinterläufe.
In Deutschland beträgt der Sikawildbestand ca. 1600 Stück im Raum Höxter (NRW), am Bodensee und in Angeln (Schleswig-Holstein). Im Jahre 1928 setzte hier der Landwirt Paul von Schiller auf Anraten seines Freundes Carl Hagenbeck aus Hamburg, 7 Stück Sikawild im Park seines Gutes Buckhagen bei Kappeln an der Schlei aus. Innerhalb von nur 10 Jahren hatte sich der Bestand im Gutsgatter bereits auf über 40 Stück vermehrt. Im Laufe des 2. Weltkrieges, insbesondere während des strengen Winters 1942/1943, konnte das Gatter jedoch nicht weiter unterhalten werden, weshalb ein Großteil des Bestandes in die freie Wildbahn entlassen wurde. Im Jahre 1957 bahnten sich die letzten Sikas aus dem Buckhagener Gatter ihren Weg in die Freiheit und bildeten, zusammen mit den bereits früher Freigelassenen, die Ur-Familie des heute bedeutenden Sikawildbestandes in Angeln.